Als Anfang des 10. Jh. deutsche Heere unter König Heinrich I. die slawischen Gebiete zwischen Saale und Elbe eroberten und 929 die Burg Meißen gründeten, war Dresden vermutlich nur ein unbedeutendes, sorbisches Fischerdorf namens Drezdany. Im 12. Jh. ließen die Meißner Markgrafen in dessen Nähe eine Burg errichten, die den viel benutzten Elbübergang schützte. 1206 wird die nahe der Burg entstehende Kaufmannssiedlung bereits als Stadt erwähnt.

Nach der Teilung der wettinschen Lande im Jahre 1485, verlegte die albertinische Linie der Familie ihre Residenz nach Dresden. Die Stadt erlangte unter Herzog Georg dem Bärtigen eine erste Blüte. Zu dessen Regierungszeit war die Stadt ein Zentrum der Auseinandersetzungen mit Luthers Lehre. 1539 wurde die Reformation eingeführt.

Blick auf die Dresdner Altstadt (Foto: Daniela Hofmann)

Blick auf die Dresdner Altstadt (Foto: Daniela Hofmann)

Die Wettiner werden deutsche Kurfürsten

Im Jahre 1547 erhielten die albertinischen Fürsten die Kurwürde und Dresden wurde zur Hauptstadt des bedeutendsten protestantischen Landes, welches sich zudem nach den Territorien der Habsburger zum mächtigsten deutschen Staat entwickelte. Unter Kurfürst Moritz erfolgte die Umgestaltung der Burg in eine prachtvolle Schlossanlage. Die mittelalterliche Stadtmauer wurde durch moderne Festungsanlagen ersetzt und die an der Elbe gelegene Vorstadtsiedlung um die Frauenkirche in das Stadtgebiet einbezogen.

Der Dreißigjährige Krieg (1618 – 1648) brachte Stadt und Land Hunger, Pest und wirtschaftlichen Niedergang. Die Stadt selbst wurde nicht erobert und so gelang es in den folgenden Jahrzehnten rasch, an den alten Glanz anzuknüpfen. In der 1670 gegründeten Friedrichstadt entstanden erste Manufakturen. Der Große Garten als höfisches Festgelände wurde angelegt, erste barocke Prunkbauten errichtet und mit dem Wirken von Heinrich Schütz, der 1614 nach Dresden verpflichtet wurde und 1672 hier starb, erreichte das musikalische Leben der Stadt einen Höhepunkt.

Frauenkirche und Sekundogenitur (Foto: Daniela Hofmann)

Frauenkirche und Sekundogenitur (Foto: Daniela Hofmann)

August der Starke, König von Polen

Als Kurfürst Friedrich August I., genannt »der Starke«, 1697 die polnische Königskrone erwerben konnte, rückte Dresden zur Hauptstadt von europäischer Bedeutung auf. Das Stadtbild wandelte sich umfassend. Dresden wurde zur Barockstadt. Trotz der Belastungen aus dem Großen Nordischen Krieg und den finanziellen Verpflichtungen in Polen waren Hof und Adel Auftraggeber umfangreicher Bauten und bedeutender kunsthandwerklicher wie künstlerischer Leistungen. Matthäus Daniel Pöppelmann errichtete 1709 – 1711 den Zwinger und das Taschenbergpalais, 1715 das Japanische Palais, 1718 das die königliche Herrschaft in Polen symbolisierende Kronentor und 1721 die Pillnitzer Schlossanlagen. 1723 – 1729 erfolgte die Einrichtung des Grünen Gewölbes. Im Jahre 1717 war das wettinsche Herrscherhaus zum Katholizismus übergetreten, während das Volk  protestantisch blieb. August der Starke starb 1733 in Warschau, sein Sohn, König August III., wurde ein Jahr darauf gekrönt.

1740 wurde Johann Adolf Hasse Hofkapellmeister und die Blütezeit der italienischen Oper in Dresden begann. Johann Christoph Knöffel baute 1745/46 das ehemalige Stallgebäude am Jüdenhof zur Gemäldegalerie um, die durch umfangreiche Ankäufe, u. a. den Erwerb der „Sixtinischen Madonna“ von Raffael, erweitert wird. Graf Brühl wurde Premierminister und setzte sich 1738 endgültig gegen einen Mitanwärter auf diesen Posten, Graf Sulkowski, durch.

1755 erfolgte die Fertigstellung der Kathedrale des italienischen  Architekten Gaetano Chiaveri. Es entstanden die großen Sammlungen der Gemäldegalerie und des Grünen Gewölbes und die erste europäische Porzellanmanufaktur, die später nach Meißen umzog. Zu den kulturellen Höhepunkten der Regierungszeit Augusts gehörten die häufigen prachtvollen und ausgedehnten Hoffeste, die gleichermaßen Kunstsinn wie politischen Machtanspruch repräsentierten. Die Bedürfnisse des Hofes führten so zu einer raschen ökonomischen Entwicklung der Stadt, deren Einwohnerzahl sich zwischen 1700 und 1755 auf 63.000 Menschen verdreifachte. Im Schatten der höfischen Gesellschaft war aber auch das Dresdner Bürgertum zu beachtlichen Leistungen fähig, von denen unter anderem der mächtige Bau der städtischen Frauenkirche kündete. Ratszimmermeister George Bähr wurde 1722 mit ihrem Neubau beauftragt. 1743 erfolgt ihre Fertigstellung.

Palais im Großen Garten

Palais im Großen Garten

Ende der Großmachtsträume

Im August 1756 besetzten preußische Truppen die Hauptstadt Sachsens, dessen Herrscher nach Warschau geflohen waren. Dresden wurde in den folgenden Jahren mehrfach belagert, ganze Vorstädte brannten ab und im Sommer 1760 zerstörte preußischer Beschuss weite Teile des Stadtzentrums. Das Brühlsche Palais und die Kreuzkirche fielen in Trümmer. 1763 starben dann August III. und auch Brühl – das Ende der sächsisch-polnischen Union.

Die einst wichtige europäische Residenz wurde politische Provinz, wenngleich auch in den folgenden Jahrzehnten herausragende Kulturleistungen entstanden. Zwischen 1768 und 1814 beeinflusste Graf Marcolini, Direktor der Meißner Porzellanmanufaktur, der Kunstakademie und der königlichen Sammlungen,  als Kabinettsmeister die Kunstentwicklung Sachsens. Gottfried Körner und Anton Graff lebten hier, Winckelmann und Mengs, einige Zeit auch Schiller. Als 1798 Caspar David Friedrich nach Dresden kam, wurde die Stadt zu einem Zentrum der deutschen Frühromantik.

Napoleonische Epoche

Im Jahre 1805 marschierten die französischen Armeen im besiegten Sachsen ein, welches nun zu einem Verbündeten Napoleons wurde. Dieser weilte mehrfach in Dresden und startete 1812 von hier aus den Feldzug mit der „Großen Armee“ gegen Russland.  Das sächsische Kontingent umfasste 21.000 Mann, 7.000 Pferde und 48 Geschütze. Am 14. Dezember passierte der französische Kaiser nach seinem fluchtartigen Rückzug Dresden. Im August 1813 errang er in einer blutigen Schlacht vor den Toren der Stadt einen seiner letzten Siege.

Nach Napoleons Niederlage bei Leipzig wurde Sachsen russisch – preußisches Generalgouvernement. Nach dem Wiener Kongress (1815) verlor es die Hälfte des Territoriums an Preußen. In der Folgezeit bestimmte nicht mehr nur der königliche Hof die Dresdner Stadtentwicklung: Industriebetriebe entstanden (1836 die Maschinenfabrik Übigau), 1825 wurde die Technische Bildungsanstalt gegründet und 1839 mit der Eisenbahnlinie Leipzig-Dresden die erste Fernbahn Deutschlands in Betrieb genommen. Jenseits der nun abgetragenen Stadtbefestigung entstanden völlig neue Stadtteile.

Der Dresdner Zwinger (Foto: Daniela Hofmann)

Der Dresdner Zwinger (Foto: Daniela Hofmann)

Polnische Exulanten

In Folge des Novemberaufstandes 1830 in Warschau sowie des Januaraufstandes 1863 kamen viele polnische Oppositionelle nach Dresden. In Folge dessen wuchs die seit augusteischen Zeiten bestehende Community deutlich. Wohl bekanntester Asylant war der 1812 geborene Schriftsteller Józef Ignacy Kraszewski († 1887 in Genf), der 20 Jahre in der Stadt lebte. Mit seinen sechs, zwischen 1873 und 1885 in Dresden entstandenen Sachsen-Romanen – „August der Starke“, „Gräfin Cosel“, „Flemmings List“, „Graf Brühl“, „Aus dem Siebenjährigen Krieg“ und „Der Gouverneur von Warschau“ – schuf er ein umfassendes und farbenprächtiges Zeitgemälde Kursachsens und Polens. Heute erinnert ein kleines Museum an ihn. Auch der polnische Nationaldichter Adam Mickiewicz (1798-1855) hielt sich 1832 für ein paar Monate in Dresden auf. Die Möglichkeit, auf Spurensuche weiterer in Dresden gestorbener Polen zu gehen, bietet der alte katholische Friedhof in der Friedrichstadt. Dort liegt auch Chevalier de Saxe, der illegitime Sohn Augusts des Starken und der Fürstin Lubomirska, begraben.

Entwicklung zur Großstadt

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wohnten bereits mehr als 100.000 Menschen in Dresden. Herausragende kulturelle und wissenschaftliche Leistungen bestimmten das geistige Klima der Stadt. Tieck lebte hier und Carl Maria von Weber, Carl Gustav Carus und Richard Wagner. Der Kampf um politische Reformen und für einen modernen, bürgerlichen Staat, gipfelte dann im gescheiterten Maiaufstand des Jahres 1849, an dem u.a. Wagner und Gottfried Semper beteiligt waren. Unabhängig davon wuchs die Stadt in den folgenden Jahrzehnten weiter. Die für Dresden typischen Industriezweige Feinmechanik, Optik und Genussmittel (Schokolade, Zigaretten) entstanden. Zudem wurde Dresden zu einer großen Garnisonsstadt. 1918 endete mit der Novemberrevolution das Zeitalter wettinischer Herrscher in Dresden.

Dresden, Augustusbrücke und Kathedrale (Foto: Daniela Hofmann)

Dresden, Augustusbrücke und Kathedrale (Foto: Daniela Hofmann)

Tod und Zerstörung

Die 1933 beginnende, finsterste Epoche deutscher Geschichte brachte nicht nur Europa, sondern auch der Kunststadt Dresden Tod und Zerstörung. Fünf aufeinanderfolgende Luftangriffe zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 zerstörten das Zentrum und weite Teile der Vorstädte fast vollständig. Mindestens 25.000 Menschen starben. Die kulturhistorisch so wertvolle Innenstadt war unter 12 Millionen Kubikmetern Trümmer begraben worden. Berühmte Bauten, wie Oper, Zwinger, Schloss, Taschenbergpalais brannten völlig aus. Am Morgen des 15. Februar stürzte auch die ausgeglühte Kuppel der Frauenkirche in sich zusammen. Unter unbeschreiblichen Mühen versuchten die verbliebenen Dresdner Einwohner, in der tödlich getroffenen Stadt die wichtigsten Lebensfunktionen wiederherzustellen. Am 8. Mai 1945 besetzte die sowjetische Armee Dresden.

Wiederaufbau

In den ersten Jahren nach dem Krieg wurde das Stadtzentrum von den gewaltigen Trümmermassen, u. a. auch durch zehntausende Freiwillige, beräumt. Anfang der 1950er Jahre begann der Wiederaufbau mit Wohn- und Repräsentationsbauten im Stadtzentrum. Von Anfang an wurde auch die Wiederherstellung ausgewählter Baudenkmale betrieben: 1964 war die Rekonstruktion des Zwingers abgeschlossen. Weitere wichtige Bauten wie Hofkirche, Johanneum, Albertinum, Stallhof und 1985 die Semperoper entstanden erneut, während wertvolle Gebäudereste anderer Denkmale abgerissen wurden. Mit der späteren ausschließlichen Hinwendung zu industriellen Bautechnologien und wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten blieb der Wiederaufbau der Stadt trotz wichtiger Fortschritte insgesamt lückenhaft und unbefriedigend.

1952, drei Jahre nach der Gründung der DDR, wurden die ostdeutschen Länder aufgelöst, durch kleinere Verwaltungsbezirke ersetzt und Dresden so zur Bezirkshauptstadt. Das gesellschaftliche Leben in der Stadt war bestimmt durch die Doktrinen sozialistischer Ideologie.

Die friedliche Revolution, die zum Ende der DDR führte, äußerte sich in Dresden durch Massendemonstrationen Anfang Oktober 1989. Nach der Wiedervereinigung des Landes erlangte Dresden seine alte Bedeutung als Hauptstadt des wiedergegründeten Freistaates Sachsen zurück. Seitdem verändert eine umfassende Bautätigkeit das Gesicht der Stadt. Dresden wurde wieder eine der attraktivsten Großstädte Deutschlands.

Altstadt:

  • Neumarkt mit Frauenkirche
  • Semperoper
  • Zwinger
  • Residenzschloss, Stallhof und Fürstenzug
  • Kathedrale
  • Brühlsche Terrasse und Festung Dresden
  • Kunstakademie und Albertinum
  • Neue Synagoge
  • Altmarkt und Kreuzkirche

Neustadt:

  • Barockviertel mit Blockhaus/ Hauptstraße, Japanischem Palais, Dreikönigskirche und Goldenem Reiter
  • Szeneviertel
  • Kunsthofpassage
  • Pfunds Molkerei
  • Jüdischer Friedhof
  • Militärhistorisches Museum
  • Kraszewski-Museum

Sonstiges Stadtgebiet:

  • Großer Garten
  • Schloss und Park Pillnitz
  • Deutsches Hygiene-Museum
  • Panometer
  • Yenidze
  • Gartenstadt Hellerau

In Dresden gibt es mannigfaltige Übernachtungsmöglichkeiten in allen Kategorien!