Die „Neue Chur Saechsische Post Charte“ F. A. Zürners aus dem Jahre 1730 weist für diese Etappe die Passage der Orte Kühnigt (heute Stadtteil von Hoyerswerda), Burg, Neustadt und Mühlrose aus. Zudem ist Hoyerswerda auch Ausgangsunkt für die, unter Umgehung Bad Muskaus über Trzebiel (Triebel) nach Żary (Sorau) führende, alternative historische Strecke über Spreewitz, Schleife und Zelz. Durch die Braunkohleförderung in Tagebauen wurde die Landschaft in den letzten Jahrzehnten völlig verändert und präsentiert sich heute als „Lausitzer Seenland“ mit großen Wasserflächen und viel Wald.
Für die Strecke nach Bad Muskau empfiehlt sich heute für den Fahrradfahrer ein Abschnitt des Froschradweges, eines insgesamt 260 km langen Rundweges durch die Oberlausitz. Er führt über Burg, Neustadt, Rohne, Schleife und Kromlau nach Bad Muskau und folgt damit nach wie vor auf weiten Strecken der barocken Routenführung.
Aus Hoyerswerda hinaus geht es in östlicher Richtung zunächst zum erst vor einigen Jahren an Stelle des Dorfes Scheibe neu entstandenen Scheibesee, wo man auf den Froschradweg trifft. Nach 9 km erreicht man das Dorf Burg (sorb. Bórk). In Richtung Burghammer (sorb. Bórkhamor) führt der Weg über 4 km am ebenfalls aus einem alten Tagebau entstandenen Bernsteinsee entlang. Der Name Burghammer geht auf ein seit dem Spätmittelalter hier befindliches Raseneisen-Hammerwerk zurück, welches mit Holzkohle der ehemals ausgedehnten, umliegenden Wälder betrieben wurde.
Bis zur nächsten Station, dem an der Spree gelegenen 400-Seelen-Dorf Neustadt (sorb. Nowe Město), fahren wir zunächst 3 km entlang der Kleinen Spree, lassen Spreewitz (sorb. Šprjejcy) links liegen und weitere 4 km spreeaufwärts auf dem Spreeradweg. Wir queren die Spree und verlassen den Spreeradweg wieder. Weiter geht es nun 8 km bis nach Schleife (sorb. Slepo) über die schmucken und verträumten Dörfchen Mulkwitz (sorb. Mułkecy) und Rohne (sorb. Rowno). Das 1272 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Schleife ist ein Zentrum der sorbischen Kultur in der nördlichen Oberlausitz. Ältestes Bauwerk ist die spätgotische Kirche aus dem 14. Jh.
Die Strecke führt nun nach Halbendorf (sorb. Brězowka), knapp 3 km von Schleife entfernt, von wo aus es über weitere 3 km nach Kromlau (sorb. Kromola), einem Ortsteil von Gablenz, geht. Zu barocker Zeit waren beide letztgenannten Orte schlesische Exklave. Anfang des 18. Jh. spielten sich um Veräußerung bzw. Erwerb Kromlaus einige Turbulenzen ab, in die neben Fürst Ferdinand von Lobkowitz auf Sagan (Żagań) auch der sächsische Kurfürst bzw. polnische König August der Starke einbezogen war. In späterer Zeit kaufte der kursächsische Premier-Leutnant Karl Gottfried von Rabenau 1804 den Ort und ließ das Herrenhaus umbauen.
1844 begann der neue Besitzer, Friedrich Hermann Rötschke, mit der Anlage des heute 160 ha großen Landschaftsparkes, in welchem sich neben dem Herrenhaus die Rakotzbrücke und das Kavaliershaus befinden. Viele der zwischen 1845 und 1870 gepflanzten Tulpenbäume, Rot-, Hänge- und Blutbuchen sowie Sommerlinden können noch heute bewundert werden. Später kamen viele Rhododendren hinzu. Sie prägen heute das dendrologische Gesicht des Parks.
Die verbleibenden 7 km nach Bad Muskau (sorb. Mužakow) kann man nun über Gablenz (sorb. Jablonc) oder über Krauschwitz (sorb. Krušwica) absolvieren.
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